Liebe Leserinnen und Leser,
just als ich mich daranmache, diese Einleitung zu schreiben und abermals die Rückständigkeit der sogenannten bayerischen Zukunftskommission herauszuarbeiten, stolpere ich über folgende Meldung im Handelsblatt und auf Spiegel Online: Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (ICC) ersetzt Microsoft durch eine deutsche Lösung. Die Juristen sind dabei verblüffend konsequent: Nicht nur die Cloud-Server, sondern auch den Desktop wollen sie durch eine datensouveräne Alternative ersetzen, und zwar die deutsche Lösung Open Desk. Der Strafgerichtshof hat einschlägige Erfahrung damit, was es heißt, von Microsoft und damit der Gnade der US-Regierung abhängig zu sein: Ihrem Chefermittler wurde der Zugang zu seinen dienstlichen E-Mails abgeklemmt. Vielleicht nimmt sich der bayerische Finanzminister ja doch noch ein Beispiel am ICC, immerhin wird Open Desk vom Zendis bereitgestellt – diese Firma gehört dem Bund. Obwohl das in der Welt eines Markus Söder vielleicht auch ein Ausschlusskriterium ist … andererseits: Betrieben wird Open Desk vom bayerischen Unternehmen B1 Systems.
Die Artikel der aktuellen Ausgabe im Überblick:
- Kommentar: Milliarden für Microsoft sind keine Zukunftsinvestition!
- Netzfund: Schlaflose Nächte dank AWS-Panne
- Wussten Sie schon: China verbannt MS Word
- Zweiwegefahrzeuge von Zwiehoff – mit Open Source von CoreBiz
- Der Witz zum Schluss
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres Firmenbriefes und hoffen, dass Sie darin interessante Neuigkeiten finden.
Die KMU-Firmenbrief-Redaktion
Kommentar: Milliarden für Microsoft sind keine Zukunftsinvestition!
Unter dem Titel „Zukunftskommission 5.0“ will die bayerische Staatsregierung im großen Stil Microsoft-Dienste einkaufen. Diese Entscheidung erscheint umso fragwürdiger, weil sie ohne Ausschreibung erfolgt. Alternativen wurden nicht geprüft, in einer Zeit, in der das Verhältnis vor allem zu den USA stark belastet ist und wo allerorts der Begriff „digitale Souveränität“ und das Reduzieren von Abhängigkeiten auf allen Agenden steht… mehr erfahren
Netzfund: Schlaflose Nächte dank AWS-Panne
Fallen Rechenzentren aus – wie jüngst im Falle der Amazon Web Services –, dann erleben Kunden bisweilen heiße Nächte der anderen Art. Im konkreten Fall spielten sogenannte smarte Matratzen verrückt, weil sie keine Verbindung zur Cloud herstellen konnten. Anwender berichten über viel zu hohe Temperaturen im Bett oder eine zwangsweise aufrechte Liegeposition… mehr erfahren
Wussten Sie schon: China verbannt MS Word
Das chinesische Handelsministerium verteilt Regierungsdokumente neuerdings ausschließlich im Format der heimischen Software WPS Office.
WPS Office ist zwar auch nicht mit gängigen Standards kompatibel, aber für China eben digital souverän. Für Partner bedeutet es, dass sie die WPS-Software des Pekinger Unternehmens Kingsoft oder einen Konverter benötigen… mehr erfahren
Zweiwegefahrzeuge von Zwiehoff – mit Open Source von CoreBiz
4000 Tonnen rangieren, dann mit der Lokomotive schnell mal das Gleis verlassen, über die Straße zurückfahren und den nächsten tausende Tonnen schweren Zugteil holen – das ist keine Science-Fiction, sondern das Kerngeschäft der Firma Zwiehoff GmbH aus Rosenheim. All das wird auch möglich, weil die IT Works AG mit CoreBiz die IT bereitstellt… mehr erfahren
Der Witz zum Schluss
Zu guter Letzt hoffen wir, dass Ihnen unser sicherheitsrelevante Witz des Monats gefällt:
Fragt der Informatiker seinen Freund: „Ist dein Passwort noch immer eins zwei drei vier?“ „Nein, es ist jetzt zwölf vierunddreißig.“
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Redaktionsteam